BUND Regionalverband Nordschwarzwald

Endlagersuche Nordschwarzwald

29. September 2020 | Planung & Infrastruktur

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat am 28.9.2020 nach 3 Jahren – wenig transparenter – Arbeit offengelegt, welche Gebiete für ein Atommüll-Lager infrage kommen könnten.

 (BGE / BGE)

Liebe Freundinnen und Freunde der Erde,

am 28.9.20202 wurde der Zwischenbericht Teilgebiete veröffentlicht. In ihm haben Bundesbehörden mögliche Gebiete für eine weitere Erkundung für ein Atommüll-Endlager aufgeführt.

Der Bericht umfasst insgesamt 78 Gebiete, die 54 % des Bundesgebiets betreffen. Auch Teile von Baden-Württemberg sind darauf aufgeführt. Ein kleiner Streifen betrifft den Nordschwarzwald.

Welche Bedeutung hat der Bericht?
Die Grundlage des Berichts bildeten schon vorhandene geologische Daten. Er stellt eine erste Vorfestlegung innerhalb eines mehrstufigen Verfahrens dar, das, so die Planungen der Behörden, bis 2031 zum Standort mit der höchsten Sicherheit für eine Lagerung des Atommülls für die nächste eine Million Jahre führen soll. Informationen zum geplanten Prozess und zur Kritik des BUND daran finden Sie unter www.bund.net/endlagersuche.

Wie bewertet der BUND den Bericht?
Es ist leider in der Kürze der Zeit nicht möglich, eine fundierte Bewertung abzugeben. Eine Beteiligung gab es im Vorfeld der Veröffentlichung nicht, sodass wir bis heute Vormittag auch keinerlei Einblick hatten. Die wissenschaftliche Bewertung des Berichts wird sich voraussichtlich einige Monate hinziehen – wenn sie denn angesichts fehlender Transparenz überhaupt möglich ist. Wichtig ist aus Sicht des BUND, dass das Ziel weiterverfolgt wird, den aus wissenschaftlicher Sicht sichersten Standort innerhalb Deutschlands für ein Endlager zu finden. Da es keine absolute Sicherheit geben kann, wäre es falsch, mögliche Standorte jetzt schon auszuschließen. Standorte können und sollten im Prozess nur dann ausgeschlossen werden, wenn andere Standorte aus wissenschaftlicher Sicht sicherer sind. Das heißt, es muss um eine vergleichende Betrachtung gehen.

Was ist jetzt zu tun?
Wir begrüßen ihren Einsatz gegen Atomkraft und gerade durch diese langjährigen Proteste gegen die einzelnen Atomkraftwerke sind wir beim Atomausstieg schon so weit gekommen. Und wir verstehen auch die Aufregung, die wahrscheinlich jetzt bei Ihnen und bei den Betroffenen in den anderen ausgewählten Teilgebieten nun herrscht.

Trotzdem wollen wir davor warnen, nun in eine pauschale Abwehrhaltung zu gehen. Die Verantwortung, die wir alle gemeinsam für die strahlenden Hinterlassenschaften tragen, ist einfach zu groß – auch wenn der BUND seit Jahrzehnten vor Atomkraft und ihren Risiken warnt und auf der Straße protestiert. Lassen Sie uns jetzt gemeinsam für ein wissenschaftliches und transparentes Verfahren streiten an dessen Ende der bestmögliche Standort ausgewählt wird. Gerne können wir gemeinsam versuchen, Informationsveranstaltungen in Ihrer Region zu organisieren. Im ersten Schritt empfehlen wir aber, dass Sie, wenn Sie Zeit haben, an einem oder mehreren der folgenden Termine teilnehmen.

Den Zwischenbericht Teilgebiete finden Sie unter https://www.bge.de/de/endlagersuche/zwischenbericht-teilgebiete/.

In folgenden Veranstaltungen können Sie sich weiter über die Endlagersuche informieren:

Online-Workshop
Mo., 05.10.2020                           
BUND-Videokonferenz zur Atommüll-Lager-Suche mit Olaf Band
Anmeldung: https://www.bund.net/mitmachen/bundintern-2/mitmachen-und-aktionen/atommuelllager-suche-vor-meiner-haustuer

Online-Sitzung per Zoom
Do., 08.10.2020, 18 Uhr
BUND AG Endlagersuche in Süddeutschland
Link zur Teilnahme per Computer: https://us02web.zoom.us/j/86205307848?pwd=YXdKT3Ruc25WRlRrMjNGNFNSKzdTUT09
Telefonische Teilnahme: +49 30 5679 5800, Meeting-ID: 862 0530 7848, Kenncode: 099910

Online-/Offline-Infoveranstaltung
17./18.10.2020
Erläuterung des Zwischenberichts Teilgebiete durch die Bundesbehörde
Anmeldung zur digitalen Teilnahme: https://meetingmasters.events/moreEvent-base/public/Fachkonferenz_Teilgebiete_Digital/booking?1=1&evid=745

Außerdem bieten wir Newsletter zur bundesweiten Suche (Kontakt: jan.warode(at)bund.net) und zur Suche in Süddeutschland (Kontakt: fritz.mielert(at)bund.net) an.

Gerne stehe ich Ihnen im Rahmen meiner Möglichkeiten mit Rat und Tat zur Verfügung.

Falls Sie Medienanfragen zur Endlagersuche abgeben wollen, können Sie diese gerne an Laura Buschhaus (0711 620306-23 bzw. laura.buschhaus(at)bund.net) weiterleiten.

Beste Grüße

Fritz Mielert
 

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