Wir gegen die Kanadische Goldrute
Viele Menschen setzen sich für den Erhalt der Natur ein, weil sie es wollen, weil sie Freude daran haben und weil sie es als wichtig erachten. In der BUND-Gruppe Mühlacker finden sich solche Menschen. Seit Jahren pflegen sie mehrere Biotope rund um Mühlacker und bewahren damit wichtige Lebensräume für Tiere, Pflanzen und Pilze. Ein Beispiel dafür stellt ein kleinerer Tümpel im Norden von Mühlacker dar. Die Dürre dieses Jahr hat dazu geführt, dass er fast bis auf den Grund ausgetrocknet ist. Wie wichtig er trotzdem noch ist, zeigen die vielen Tierspuren im Schlick. Leider leidet dieses Biotop seit wenigen Jahren nicht nur unter der Trockenheit, sondern zusätzlich durch die kanadische Goldrute. In der Schweiz wird sie als schädliche (invasive) Art geführt: „Die Kanadische Goldrute ist eine 60 bis 120 cm (selten bis 250 cm) hohe, mehrjährige, gelb blühende Staude. Sie wurde als Zierpflanze und Bienenweide aus Nordamerika eingeführt. Sie breitet sich rasch und flächendeckend aus, verdrängt andere Pflanzenarten und schädigt so die Artenvielfalt.“ (Link zum Artensteckbrief) In Deutschland werden „vor allem Vorkommen in wärmeren Lagen Südwestdeutschlands eingeschätzt, wo Dominanzbestände den Ablauf der Sukzession beeinflussen und Pflanzen und Tiere verdrängen können“, so das BfN (Link zum BfN)
Manchmal setzen sich jüngere Menschen für den Erhalt der Natur ein, weil sie Sozialstunden bekommen haben und es müssen. Als BUND Nordschwarzwald versuchen wir das Jugendamt in solchen Fällen so gut wie möglich zu unterstützen und den Jugendlichen eine sinnvolle Aufgabe zu geben. Die Aufgabe dieses Mal war wirklich nicht einfach. Weil sich die Goldrute über Samen und ihre Wurzeln vermehren kann, mussten wir die komplette Pflanze mit dem Spaten entfernen. 5 Stunden lang schuften, schwitzen und sich trotz Handschuhe kleinere Blasen an den Händen holen. Eine gewisse Skepsis schwingt am Anfang immer mit. Wer kommt da? Funktioniert das Zusammenarbeiten und wird die Person – dieses Mal eine junge Frau – wirklich eine Hilfe für uns sein?
Die Bedenken haben sich schnell gelegt. I. (Name von der Redaktion gekürzt) hat uns wirklich toll unterstützt. Sie war pünktlich und fleißig und – was bei einer längeren gemeinsamen Zeit auch wichtig ist – es hat Spaß gemacht, mit ihr zu arbeiten. Gemeinsam haben wir weite Bereiche von der Goldrute befreit. Wir sind auf das nächste Jahr gespannt. Haben wir die Goldrute erfolgreich zurückgedrängt? Wird die ursprüngliche Vegetation wieder zurückkommen? Und vor allem: Kommen die Regenwürmer zurück? Wir haben auf der gesamten Fläche keinen einzigen gefunden …