Die Landschaft in Richtung Nagold entdecken und die Auswirkungen des Klimawandels
11. April 2022. ¡Hola amigos! Heute bin ich zum ersten Mal seit meiner Ankunft im Land im Rahmen des TLN-Programms alleine mit dem Zug nach Nagold im Schwarzwald gefahren. Unterwegs konnte ich vom Fenster aus sehen, wie nach und nach aus der Dunkelheit kleine Dörfer auftauchten, versteckt in einem üppigen Fichten- und Tannenwald.
Die Fichte ist eine der am weitesten verbreiteten und wirtschaftlich wichtigsten Baumarten in Nord- und Mitteleuropa. Ihr Wachstum hat sich in den letzten Jahrzehnten beschleunigt. Ihre Fläche hat sich weit über die Grenzen ihres natürlichen Verbreitungsgebiets hinaus ausgedehnt. In der Schweiz und in Deutschland nimmt die Fichte 10-15 % der Gesamtfläche und mehr als 30% der Waldfläche ein.
Die Gründe für die künstliche Ausbreitung der Fichte sind:
- hoher Produktionswert,
- niedrige Kosten für die Anpflanzung, einschließlich eines geringen Bedarfs an Nachpflanzungen und relativ geringer Schäden durch Wildverbiss
In den letzten Jahrzehnten sind jedoch die Nachteile der Fichte deutlich zutage getreten: Dürrerisiko bei Trockenheit, eine relativ hohe Anfälligkeit bei Stürmen sowie die massenhafte Vermehrung des Fichten-Borkenkäfers.
Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung in einer sich verändernden Umwelt stellt die Schlüsselfrage der heutigen Forstwirtschaft dar. Das Wissen über die Wachstumsreaktionen und -trends der Wälder ist nur ein wichtiger Aspekt einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Waldökosysteme. Sie trägt auch dazu bei, dass die Holzproduktion dem Forstsektor Einkommen verschafft, erneuerbare Rohstoffe für die Holzindustrie liefert und Güter und Dienstleistungen für die Menschen bereitstellt (Spiecker, 2000).
Schließlich kam ich bei Tagesanbruch in Nagold an und zusammen mit Patrick Maier ging ich zum Otto-Hahn-Gymnasium, wo Patrick Maier einen Vortrag für Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren hielt. Thema war der Klimawandel und seine Folgen.
Die Kinder konnten entdecken, dass sich die Erde erdhistorisch bis vor kurzem eigentlich in einer natürlichen Abkühlungsphase befand. Heute beobachten wir aber einen menschgemachten Erwärmungstrend. Seit 1850 hat sich die Erde durschnittlich um etwa 1,1 Grad erwärmt. Die Prognosen liegen bei mindestens 1,5 bis 2 Grad. Wenn wir weitermachen wie bis her, ist es sehr wahrscheinlich, dass es noch deutlich wärmer wird. Dieser Klimawandel wirkt sich auf die Tier- und Pflanzenwelt auf der ganzen Welt und natürlich auch auf uns aus.
Ziel der Umwelterziehung ist es, die Schüler für die aktuelle Umweltsituation zu sensibilisieren und in ihrem täglichen Leben und zu Hause Maßnahmen zu ergreifen, die zur Verringerung der Treibhausgasemissionen beitragen. Beispiele dafür sind die Reduzierung des Heizungs- und Stromverbrauchs, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder Alternativen zum Auto und die Ernährung aus der Region.
¿Què te ha parecido? Bis bald und Viel Spaß!
ClimateScience. (2021). Erderwärmung: Wie sieht das heutige Klima verglichen mit der Vergangenheit und Zukunft aus? climatescience.org/de/advanced-climate-future-temperatures
Spiecker, H. (2000). Growth of Norway Spruce (Picea abies [L.]Karst.) under Changing Environmental Conditions in Europe. In Spruce Monocultures in Central Europe-Problems and Prospects (Nummer 33, S. 11–26).