Feuersalamander sind bedroht!
Wer schon einmal einen Feuersalamander langsam über feuchtes Moos kriechen gesehen hat, kann verstehen, warum sich so viele Menschen für diese Art interessieren. Leider leidet er genauso wie andere Amphibien-Arten unter Klimawandel und Lebensraumverlust. Dazu kommt, dass viele Tiere von LKW, PKW oder Fahrrädern überfahren oder von Mährobotern gehäckselt werden. Langsamer sterben sie, wenn sie in Lichtschächte oder Abflüsse fallen. Dazu kommen Parasiten oder Krankheiten wie die Salamanderpest Bsal. Bsal ist eine Pilzkrankheit und stammt ursprünglich aus Asien. Der Pilz greift die Haut an und führt zum Tod. Glücklicherweise ist diese Krankheit im Heckengäu bisher noch nicht aufgefallen.
Die Trockenjahre 2018 bis 2020 haben zu einem Rückgang der Population und einer Schwächung der Tiere geführt. Viele männlichen Salamander sind vor Ort geblieben und haben keine Spermien produziert. Die Weibchen sind zwar gewandert, haben aber keine Larven (Feuersalamander legen statt Eiern weit entwickelte Larven an flachen Wasserstellen ab) abgelegt. Im Gegensatz zur Landwirtschaft war das warme und trockene Frühjahr im März für die Amphibien und Salamander ein großes Problem. Die Tiere waren zu früh unterwegs und haben stark unter den Kaltlufteinbrüchen und den Nachtfrösten gelitten. Trockenheit und frühe Wanderzeit haben dazu geführt, dass es zu wenig Nahrung gab und viele Gewässer ausgetrocknet waren.
Um dem Feuersalamander zu helfen, müssen wir seine Lebensräume und seine Wanderwege schützen. Das bedeutet: Wir brauchen mehr Biotope und müssen diese pflegen. Wir müssen Lebensraumverluste durch Infrastrukturprojekte verhindern und endlich unsere Flächenschutzziele ernst nehmen. Wir brauchen mehr Amphibienleiteinrichtungen und müssen Wege, Straßen und Radwege sperren, wenn die Tiere unterwegs sind und Schächte sicher gestalten. Wir müssen die Laichgewässer vor Verunreinigungen, beispielsweise durch das Ausbringen von Mist und Gülle, schützen. Gewässer, die von Angelvereinen gepachtet sind, sollten Laich-Schutzzonen haben. Neben den gesellschaftlichen Aufgaben kann jede und jeder selbst etwas tun: Wir können uns aktiv für den Schutz einsetzen, Feuchtbiotope ohne Fische schaffen, oder die Tiere über die Straße tragen. Ganz ohne zusätzlichen Aufwand können wir uns zumindest an die Tempolimits halten und auf den nächtlichen Einsatz von Mährobotern verzichten.
Wie sich die Salamander-Population entwickeln wird, ist schwer zu prognostizieren. Salamander können mit bis über 20 Jahre im Freiland und 50 Jahre in Gefangenschaft sehr alt werden. Das bedeutet, dass vermeintlich stabile Populationen, die aus alten Exemplaren bestehen in kurzer Zeit verloren gehen und einbrachen können, wenn wir keine Vermehrung mehr haben. Leider bemerken wir das dann oft erst, wenn es zu spät ist.