BUND Regionalverband Nordschwarzwald

Zu Besuch beim Wiesenknopf und seinen Freunden

An einem Sonntagabend Ende August traf sich ein Grüppchen naturinteressierter Menschen im Pfinzquellgebiet um bei wunderbarem Schmetterlingswetter den

Großen Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) kennenzulernen.

 

 (Britta Faaß / BUND-Nordschwarzwald)
 (Britta Faaß / BUND-Norschwarzwald)

Schon unterwegs konnte man bemerken, je näher wir dem Naturschutzgebiet kamen umso öfter begegnete uns diese Pflanze aus der Familie der Rosaceae, der Rosengewächse und Theo unser jüngster Teilnehmer bemerkte: „der Wiesenknopf wird immer größer.“ Nach einigen allgemeinen Infos über das NSG und einem Rundblick zur Orientierung widmeten wir uns ganz der spannenden Symbiose zwischen dem Ameisenwiesenknopfbläuling, besonderen Knotenameisen und dem großen Wiesenknopf. Im Zusammenspiel dieser drei Arten wurde allen klar, wie sehr die einzelnen Wesen der Natur untereinander verknüpft sind.

Wenn zum Beispiel der Große Wiesenknopf zu früh gemäht wird, kann sich die Raupe des Ameisenbläulings nicht entwickeln. Diese geht nach drei Häutungen einen ganz besonderen Weg auf ihrer Entwicklung zum Schmetterling. Sie lässt sich fallen und von einer bestimmten Knotenameisenart in den Bau tragen. In der Regel sind diese Bauten in der Nähe der Wiesenknopfpflanze. Die Ameisen halten sie für eine ihrer Larven, da sie genauso riecht, ähnlich aussieht und auch noch mit einem leckeren Saft besticht, den die Ameisen lieben. Zehn Monate verbringt die Larve im Bau, überwintert dort und verpuppt sich schließlich. Schlüpft der Ameisenbläuling dann, muss er schnell aus dem Bau verschwinden, hat er doch seinen unwiderstehlichen Duft und die Möglichkeit verloren für die Ameisen leckeren Saft zu produzieren. Würden sie ihn nun erwischen wäre es um ihn geschehen.

Mit dem Minimikroskop konnten wir die Blüte des großen Wiesenknopfes betrachten, entdeckten auch den ein oder anderen späten Ameisenbläuling und verbrachten noch einige Zeit auf der gemähten Wiese am Rande des Naturschutzgebietes „Pfinzquellen“, das zum einen zur Gemeinde Straubenhardt und zum anderen Teil zur Gemarkung von Keltern gehört. Nachdem sich mit der untergehenden Sonne auch noch ein Baumfalke beobachten ließ, wurde beschlossen solch kleinere Exkursionen noch öfter durchzuführen, um dieses Wiesenkleinod den Menschen der Gemeinde näher zu bringen.

Abendstinmung  (Britta Faaß / BUND-Nordschwarzwald)

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