Mit Landesgeschäftsführer Martin Bachhofer im Nordschwarzwald unterwegs. Ganz früher war der Eisenbahnweiher in Freudenstadt Wasserspeicher für die Dampfloks. Die Dampflok ist gegangen, das Wasser geblieben. Lange Zeit hat sich der BUND Freudenstadt um das Biotop gekümmert. Wie es in Zukunft weiter gehen soll, ist noch nicht klar. Der Charme des Grundstücks mit seinen Wasserflächen, seinem kleinen Wäldchen und der großen und feuchten Wiese ist geblieben.
Damit eine Dampflock fahren kann braucht es neben einer Lokomotive, Gleisen, und einem großen Vorrat an Kohle vor allem auch Wasser. Das Wasserreservoir für den Bahnhof in Freudenstadt befand sich etwas oberhalb des heutigen Hauptbahnhofs in Richtung Lauterbad im Nickentäle. Die Dampfloks sind verschwunden. Das Wasser ist geblieben und war lange Zeit Lebensraum für viele unterschiedliche Amphibien.
Es war ein Verdienst der BUND Gruppe Freudenstadt, dass das Biotop über viele Jahre erhalten werden konnte. Gemeinsam mit dem Landesverband haben sie unter großem – auch finanziellen – Aufwand den Speicherteich geöffnet und kindersicher gemacht. Heute steht das Wasser maximal knietief. Leider gibt es heute die Gruppe Freudenstadt nicht mehr.
Es ist ein schöner und überraschender Ort. Wenn man nicht genau weiß, wo man suchen muss, findet man ihn nicht. Es geht durch ein kleines Wäldchen. Die großen Bäume haben durch Sturm und Schneebruch Äste verloren. Manche sind auch in den Speicherteich gekippt und bilden Brücken und Verstecke zwischen Land und Wasser. Nach Süden hin fällt die Landschaft leicht ab. Wiesenbärenklau und Wiesenknopf fühlen sich hier wohl. Selbst im letzten trockenen Sommer war durch die Quellen hier noch genug Wasser. Viel ist davon Mitte Januar 2023 nicht zu sehen. Die Fläche liegt unter einer geschlossenen Schneedecke. Ich bin mit unserem Landesgeschäftsführer Martin Bachhofer dort und zeige ihm das Grundstück.
„Mensch, da müsste man doch was draus machen. Tausche dich doch mal mit unserer Sarah aus.“ Für alle, die Sarah noch nicht kennen: Sarah Christmann ist beim BUND zuständig für den Amphibienschutz. Auch unsere Vorstandschaft war von dem Grundstück angetan. Kurz vor Weihnachten waren wir dort.
Wie es mit dem Eisenbahnweiher, dem Wäldchen drum herum und der großen Wiesenfläche weitergeht, ist noch nicht klar. Warum unsere alten BUNDlerinnen und BUNDler so viel Energie in das Biotop gesteckt haben, dagegen schon: Es ist einfach ein schönes Naturjuwel und es wäre toll, wenn wir die Geschichte fortschreiben könnten.